Mehr als ein Viertel der Schweizer Banken bieten Kunden Zugang zu Bitcoin-Investitionen an oder planen, solche Dienstleistungen in naher Zukunft anzubieten. Die entsprechende Studie wurde von der Hochschule Luzern (HSLU) durchgeführt, berichtet Swissinfo.ch.
Der Studie zufolge sind die meisten Banken auf Drittunternehmen angewiesen, die den technischen Support für diese Dienste bereitstellen. Da der BTC-Preis in den letzten Tagen wieder gestiegen ist, bieten rund 28 % der Schweizer Banken ihren Kunden bereits die Möglichkeit zu investieren oder werden dies in naher Zukunft tun.
Staatlich unterstützte Banken zeigen ein besonderes Interesse daran, ihr Angebot um relevante Dienstleistungen zu erweitern. Die Zuger, St. Galler und Luzerner Kantonalbanken sowie die Bankensparte der Schweizerischen Post haben kürzlich ihre Bitcoin-Angebote lanciert. Auch die Online-Bank Swissquote und die Regionalbank Valiant haben es schon länger auf Bitcoin-Kunden abgesehen, vier weitere Finanzinstitute wollen diesem Beispiel folgen.
„Banken scheinen Potenzial in Kryptowährungsinvestitionen zu sehen. Der Fokus liegt nicht mehr nur auf vermögenden Kunden, sondern auch auf einem immer breiteren Kundenkreis. Banken gelten als zuverlässiger als Kryptowährungsbörsen und können zusätzliche Bankdienstleistungen anbieten“, sagt Studienautor Felix Bouchor.
Darüber hinaus sind einige Finanzinstitute auch bereit, stark in die Entwicklung von Fachwissen, Systemen und Prozessen rund um die Blockchain zu investieren. Damit einher geht die Überzeugung, dass diese Technologie die Zukunft des Bankwesens mitgestalten wird.
Unterdessen herrscht in der Bankenwelt immer noch ein recht hoher Prozentsatz an Skepsis gegenüber digitalen Währungen. Etwa zwei Drittel der befragten Banken haben keine Kryptowährungsangebote und planen auch nicht deren Einführung.
Banken interessieren sich zunehmend für Bitcoin aufgrund der wachsenden Kundennachfrage, des Innovationspotenzials bei Finanzdienstleistungen und der Möglichkeit, ihre Anlageportfolios zu diversifizieren. Bitcoin wird zunehmend als legitimer finanzieller Vermögenswert anerkannt, was Banken dazu ermutigt, es als Teil ihrer Entwicklungsstrategie zu berücksichtigen.
Der Einsatz von Bitcoin könnte Banken dabei helfen, neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten, etwa die Speicherung digitaler Vermögenswerte oder die Durchführung grenzüberschreitender Zahlungen zu geringeren Kosten und schnelleren Bearbeitungszeiten.
Zudem kann Bitcoin als Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Instabilität dienen, was für Finanzinstitute wichtig ist. Durch die Markteinführung von Bitcoin können Banken wettbewerbsfähig bleiben und auf moderne Herausforderungen und Bedürfnisse ihrer Kunden reagieren.
Neben gewöhnlichen Banken gibt es Versuche, die Schweizer Zentralbank in die Anhäufung von Bitcoins einzubeziehen. So sammelte die Nichtregierungsorganisation 2B4CH seit Ende April 100.000 Unterschriften für ein Referendum über die Aufnahme von BTC in die Gold- und Währungsreserven.
Die Initiative soll die „Souveränität und Neutralität“ der Schweiz schützen und ihre Unabhängigkeit von der Europäischen Zentralbank stärken.